Anlaesse

20./21. JUNI: FÜHRUNGEN DURCH DIE KANTONSARCHÄOLOGIE: RENAISSANCE DES VERENABADES ?

Nicht ganz so unerwartet ist bei den Grabarbeiten auf dem Kurplatz Anfang Juni 2020 die erste Ecke eines römischen Beckens freigelegt worden. Legenden zu Folge war schon lange zu vermuten, dass das historische St. Verenabad, und auch das ehemalige Freibad, welche den Heissen Brunnen von Bagni Popolari als Vorbild dient, in römischen Mauern steckt. Genau an der Stelle, wo wir 2015 und 2016 für die «KulTour» bzw. fürs «Fantoche» unsere Verenabäder aufgebaut hatten.
–> https://bagnopopolare.ch/projekte/verenabaeder/)

Anlässlich der Ausgrabungen informiert nun am 20./21. Juni die Kantonsarchäologie über den Fund:
–> https://www.ag.ch/de/aktuelles/veranstaltungenportal/veranstaltungen/veranstaltungs_details_142982.jsp

Das Bad war bis Mitte 19. Jahrhundert als frei oder günstig zugängliches Armenbad in Betrieb, ehe es zugedeckt wurde und unter dem Kurplatz verschwand, um jetzt wieder ausgegraben zu werden (siehe Foto AZ-Link unten: Einstiegs- und Sitzstufe aus römischem Kalkzement). Auf praktisch allen bildlichen Darstellungen des Bäderquartiers ist es prominent im Vordergrund zu erkennen

Die Vorstellung, dass dieses Bad bis vor 150 Jahren während fast 2000 Jahren in Betrieb war und nun in seiner ursprünglichen Grösse sichtbar wird, ist sensationel. Sie wird sicherlich auch beim Standortmarketing der «Wakker»-Preis Stadt Baden Freudensprünge und Visionen auslösen. Noch scheint leider nicht nicht einmal sicher, ob das Becken überhaupt freigelegt wird. Wir freuen uns jedoch bereits auf den Anblick des imposanten Beckens (ob es noch dicht ist?), welcher die Bädergeschichte von Baden in eindrücklicher und ergreifender Weise vermitteln wird. Nie lag für uns Zeitgenoss_innen die 2000 jährige Bäderkultur so authentisch zu Füssen. Wir hoffen sehr schwer, dass sich die Kultur- und Bäderstadt diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen lässt, und das römische Becken fachgerecht ausgraben und analysieren lässt. Die Gelegenheit ist günstig, da nun sowieso geplant und gebaut wird. Mit ein bisschen Kreativität, gutem Willen und Fundraising liesse sich der vielzitierte «Badener Geist» vielleicht sogar für das Projekt eines sporadisch bebadbaren römischen Verenabads begeistern? Wir bleiben jedenfalls dran.

Lest und hört:
–> https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/baden/sensationsfund-unbekanntes-roemisches-badebecken-kommt-bei-bauarbeiten-zum-vorschein-137980376#
–> https://www.srf.ch/play/radio/echo-der-zeit/audio/spektakulaerer-fund-in-baden?id=987020fc-1610-4bb3-8060-261c64031af6